First Look bei der Hochzeit? Ein ehrlicher Ratgeber mit Pro & Contra

Der Moment, auf den alles hinausläuft

Es ist der vielleicht emotionalste Moment des ganzen Tages: der Augenblick, in dem ihr euch zum ersten Mal in vollem Hochzeits-Outfit seht. Die ganze Vorfreude, die Anspannung und die Liebe entladen sich in diesem einen, unvergesslichen Blick. Ein Moment, den ihr nie vergessen werdet.

Doch wie wollt ihr diesen Moment erleben? In einem privaten, intimen Rahmen nur für euch zwei (ein „First Look“) oder ganz traditionell zu Beginn der Trauungszeremonie? Beides hat seine eigene, einzigartige Magie. Dieser Ratgeber soll euch ohne Dogma dabei helfen, die für euch richtige Entscheidung zu treffen.

Der Bräutigam sieht seine Braut zum ersten mal im Ketschauer Hof in Deidesheim

Der private Moment – Die Vorteile eines First Looks

Ein First Look findet vor der eigentlichen Trauung statt. An einem Ort eurer Wahl – im Hotel, zu Hause oder im Park der Location – seht ihr euch zum ersten Mal. Der größte Vorteil ist die absolute Intimität. Es ist ein Moment nur für euch, ohne die Blicke von hundert Gästen. Ihr könnt euch umarmen, miteinander reden und die erste große Aufregung gemeinsam ablegen.

Viele Paare beschreiben diesen Moment als den ruhigsten und emotionalsten des ganzen Tages. Ein weiterer Vorteil ist die zeitliche Flexibilität: Wir können das Paarshooting direkt anschließen und ihr habt nach der Trauung mehr Zeit für eure Gäste.

First look bei der Trauung auf Weingut Hahn
First look eine Brautpaares in Köln
first look bei hochzeiten in budapest

Der große Auftritt – Die Magie der Tradition

Der traditionelle Weg ist, dass ihr euch erst zu Beginn der Zeremonie zum ersten Mal seht. Wenn zum Beispiel die Braut von ihrem Vater nach vorne geführt wird, entsteht eine ganz andere Art von Spannung und Emotion. Der Abstand zwischen euch ist viel größer, die Blicke treffen sich über die Distanz, und die Vorfreude baut sich mit jedem Schritt auf. Die Reaktionen sind oft überwältigend – nicht nur bei euch, sondern auch bei euren Gästen, die diesen Moment miterleben.

Als Fotograf ist dieser Moment eine wunderbare Herausforderung. Ich sorge dafür, dass alle Perspektiven da sind: Ich stehe vorne, um den Blick des Partners einzufangen, fokussiere mich aber gleichzeitig auf die ankommende Braut und ihren Vater. Je näher ihr euch kommt, umso mehr bewege ich mich zur Seite, um auch die gerührten Blicke eurer Familie und Freunde festzuhalten. Das erfordert Erfahrung und Schnelligkeit, aber das Ergebnis ist eine unglaublich dichte, emotionale Bildgeschichte dieses Moments.

Der Braut Vater führt seine Tochter zum Bräutigam bei einer freien Trauung im Garten vom Ketschauer Hof in Deidesheim

Mein Blick als Fotograf: Es gibt kein Richtig oder Falsch

Ich werde oft gefragt, was ich empfehle oder wo man einen First Look machen sollte. Meine Antwort ist immer dieselbe: Der Ort ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass ihr die Entscheidung trefft, die sich für euch richtig anfühlt. Meine Philosophie als Reportagefotograf ist es, einen Moment so einzufangen, wie er passiert – nicht, ihn künstlich zu konstruieren. Echte Momente und authentische Portraits entstehen aus der Situation heraus.

Ich werde oft von DJs gefragt, wie sie das Licht für meine Fotos einstellen sollen. Meine Antwort ist immer: „Gar nicht. Nimm keine Rücksicht auf mich. Tu so, als wäre ich nicht da.“ Ein guter Fotograf kann mit jeder Situation, jedem Licht und jedem Raum umgehen. Meine Aufgabe ist es, mich eurem Tag anzupassen – nicht umgekehrt.

Der Bräutigam wartet voller Vorfreude auf den Einzug seiner Braut bei der Trauung in Schloss Prielau.

Euer Tag, eure Entscheidung

Ich hoffe, diese ehrlichen Einblicke helfen euch bei eurer Entscheidung. Egal, für welchen Weg ihr euch entscheidet, ich werde da sein, um den Moment für euch in all seiner Einzigartigkeit für immer festzuhalten.

Marco

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